Der 1928 von Pellegrin erstbeschriebene Pseudocrenilabrus nicholsi ist ein sehr schöner, bis zu 7 cm groß werdender Cichlide aus dem Westlichen- bis Zentralen Afrika. In der Natur kommt er aus dem Kongofluss und seinen Nebenflüssen, dort lebt er in pflanzenreichen, ruhigeren Flussabschnitten. Sie ernähren sich in ihrem natürlichen Umfeld von Anflug-Nahrung und kleineren Krebstierchen. Diese Art ist meiner Meinung nach die schönste aus der Gattung Pseudocrenilabrus.
Haltung
Das Aquarium für diese Cichliden sollte mindestens 112 Liter fassen und eine Kantenlänge von 80 cm haben. Als Bodengrund nimmt man am besten Sand oder feinen Kies. Da die Männchen vor dem Ablaichakt sogenannte Laichgruben ausheben sollte die Bepflanzung eher aus robusten Arten, wie Anubias bestehen, weil es sonst leicht zum ausbuddeln von zarten Pflänzchen kommt. An die Wasserverhältnisse werden kaum Ansprüche gestellt. Der pH-Wert sollte im schwach sauren bis neutralem Bereich liegen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 23 und 25 °C liegen und der dh-Wert zwischen 6 und 13 °. P. nicholsi ist innerartlich zum Teil ein recht aggressiver Vertreter, deshalb sollte immer ein Männchen mit mehreren Weibchen gepflegt werden, damit sich die Aggressionen des Männchens besser verteilen. Ich pflege P. nicholsi in einem Standard 112 Liter Aquarium mit den Maßen 80 cm x 35 cm x 40 cm (Länge x Tiefe x Höhe). Das Aquarium ist mit feinem Kies als Bodengrund ausgestattet, als weitere Einrichtung sind noch vier Moorkienwurzeln und einige Feldsteine im Aquarium untergebracht. Die Bepflanzung besteht aus einer Anubias barteri Mutterpflanze, einer Anubias nana Mutterpflanze (aufgebunden auf einer Moorkienwurzel), einer Anubias afzelii und drei Vallisneria gigantae. Desweiteren wachsen auf der Wasseroberfläche noch einige Pistia und Salvinia. Der Besatz ist bestehend aus neun P. nicholsi, einem Pärchen Fundulopanchax sjoestedti und drei Synodontis nigriventris. Gefiltert wird über einen Motorinnenfilter. Gesamtansicht des Aquariums
An Futter wird alles angenommen, ich füttere hauptsächlich Tümpelfutter in Form von weißen Mückenlarven und Cyclops, Frostfutter aller Art und auch Trockenfutter.
Zucht
Bei dem Ablaichakt schwimmen Männchen und Weibchen auf einem flachen Stein sozusagen im Kreis. Das Weibchen legt die Eier in einer Kreisform auf dem Stein ab, danach folgt das Männchen dem Weibchen und besamt die Eier. Danach nimmt dann das Weibchen die Eier in ihr Maul auf, wie man es auch von den Ostafrikanischen Cichliden kennt. Mit der Beendigung des Laichaktes hat das Weibchen dann um die dreißig bis vierzig Eier im Maul, bei adulten Tieren können es auch über fünfzig sein. Das Weibchen trägt ab sofort die Eier zirka zwanzig Tage im Maul, nach diesen zwanzig Tagen werden dann die voll entwickelten Jungfische erstmals aus dem Maul entlassen. Die Aufzucht ist sehr einfach mit Artemia-Nauplien und später Tümpelfutter zu bewerkstelligen. Ich fange die tragenden Weibchen mit den bereits fertig entwickelten Jungfischen immer aus dem Becken raus, öffne dann vorsichtig das Maul und „schüttel“ die Jungfische in einen mit dem Beckenwasser gefüllten Eimer. Danach wird das „leere“ Weibchen wieder in das Aquarium zurückgesetzt. Meistens werden die Jungfische aber schon im Kescher von alleine ausgespuckt und können direkt in ein Aufzuchtbecken überführt werden. Das Geschlechterverhältniss der Nachzuchten liegt ungefähr bei 70% Männchen und 30% Weibchen. Mit einer Größe von drei cm können die juvenilen P. nicholsi dann in das Elternbecken gesetzt werden oder auch schon weitergegeben werden.
Vergesellschaftung
Für die Vergesellschaftung eignen sich Alestopetersius caudalis – Gelber Kongosalmler, größere Killifische und Welse der Gattung Synodontis.
ich hab nach wie vor Lust eine kleine Buntbarschart zu halten. Der Nicholsi spricht mich schon an. Bei den Vergesellschaftsvorschlägen empfiehlst Du größere Killifische. Für kleine Aphyosemion ist er dann wohl zu ruppig, oder?
danke Dir. Ist sehr nett von Dir. Aber im Moment ist hier alles so belegt, dass es nur im Gesellschaftsaquarium ginge. Und hier schwimmen ja fast nur Aphyosemion rum, daher passt es nicht.
Ja, das wäre ein guter Besatzvorschlag. Habe ja in Hohenkammern tolle Tiere gesehen. Der Vortrag von Hr. Ott (20.00 Uhr am Freitag) hatte ja auch einige Zenkeri gezeigt, die toll aussahen. Andy