heute wollte ich euch mal eine weitere Futtertierzucht vorstellen. Es geht um Enchytraen, ein sehr beliebtes, wurmartiges und relativ einfach zu züchtendes Lebendfutter. Ebenso wie Grindal und Microwürmchen sollten Enchytraen nur sparsam verfüttert werden, da sonst schnell Verfettung droht. Ich züchte die Enchytraen in Styroporkisten, mit relativ großer Grundfläche, in einem selbst zusammengemischten Substrat, bestehend aus 50 % "ungedüngter Schildkrötenerde" und 50 % Torf. Das Substrat sollte feucht, jedoch keinesfalls nass sein, außerdem decke ich es mit einer Scheibe ab. Die Scheibe sollte jedoch nicht die gesamte Substratoberfläche bedecken, damit noch genug Luft zirkulieren kann. Enchytraen sollten nicht zu warm gehalten werden, meine Enchytraenkisten stehen im Keller bei etwa 15 grad.
Es sollte jeden Tag gefüttert werden und zwar so viel, wie innerhalb von 24 Std. gefressen wird, bzw. sollte übriggebliebenes Futter nach 24 Std. entnommen und durch neues ersetzt werden. Ich verwende einen selbst hergestellten Futterbrei, diesen stelle ich hier Enchytraenfutter - so mache ich es gesondert vor.
Der Futterbrei kann problemlos, in Form gefrorener Stückchen unter die Abdeckscheibe gelegt werden, das macht den Enchytraen nichts aus. Die Würmer können auf unterschiedliche Weise entnommen werden, bei gut laufenden Ansätzen kann man meist 24 Std. nach der Fütterung die Würmer "Klumpenweise" per Hand entnehmen. Bei der Entnahme per Hand sollte man schnell sein, wenn man von mehreren Stellen „erntet“, da sich die Enchytraen rasch verkriechen, sobald die Abdeckscheibe angehoben wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Vewendung von einem "Tee Ei", dieses wird mit Futterbrei gefüllt und kann später gefüllt mit Enchytraen entnommen werden. Etwa alle 1-2 Monate bringe ich eine etwa 1 cm dicke frische Substratschicht in die Zuchtkiste ein, da die Oberseite mit der Zeit durch die ständige Fütterung „matschig“ werden kann.
Wenn die Vermehrung der Enchytraen stagniert, liegt es oft an Milben oder Springschwänzen, diese treten meist bei zu starker Fütterung, bzw. gammeligen Futterresten auf. Meist reicht es dann schon, etwas weniger zu füttern, oft können die Enchytraen dann wieder "überhand" gewinnen. In hartnäckigen Fällen kann das gesamte Substrat einmal gewendet werden, sprich die "Oberseite kommt nach unten" und die Enchytraen kommen von ganz alleine wieder zur Oberfläche. Wenn auch das mal nicht helfen sollte können die Enchytraen mit Wasser gespült und in frischen Substrat neu angesetzt werden.
Ich muss aber sagen, dass eine stabil laufende Zucht in der Regel nicht mehr anfällig ist.
So nun noch ein paar Bilder:
1.Bild: Enchytraenkiste vor Fütterung, 2 Tage nach der letzten Entnahme.
2. Bild: aufgedeckte Enchytraenkiste, vor der Fütterung, 2 Tage nach der letzten Entnahme.
3. Bild: frisch gefütterter, aufgedeckter Ansatz, Futterbrei noch gefroren.
4. Bild: Verwendetes Substrat
5. Bild: entnommene Enchytraen im Messbecher, etwa 100 ml reine Enchytraen.