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Killifschzucht Teil 2. Von der Eierschale, geschlüpfte Jungfische in die Aufzuchtschalen.
Hallo, im zweiten Teil geht es um die frisch geschlüpften Jungfische in den Eierschalen, in denen sie auf Wasser gelagert wurden. Siehe dazu Teil 1.
Hier eine Schale mit frisch abgesuchten Eiern von Aphyosemion ottogartneri 'Luttete'.
Hier eine Schale mit Eiern von Pachxpanchax playfairii 'SEY 05, La Digue', kurz vor dem Schlupf.
Hier eine Schale mit frisch geschlüpften Jungfischen von Fundulopanchax nigerianus 'P 82'. Man sieht auch noch einen Jungfisch mit Dottersack. Es gibt immer mal den Fall das Jungfische frühzeitig schlüpfen, die meisten brauchen nur etwa 3 oder 4 Tage bis der Dottersack aufgezehrt ist und sie frei schwimmen. Einfach diese Jungfische in der Eierschale belassen bis sie soweit sind. Es gibt aber auch Arten/Populationen die heikler sind und schon nach wenigen Tagen frühzeitig schlüpfen, wie z. B. bei meinen agilae, da ist nur ein großer Dottersack zu sehen mit einem Strich als Embryo. Da kann es während der weiteren Entwicklung zum Absterben einzelner Embryonen kommen, darum muss bei solchen Arten auf Sauberkeit in der Eierschale geachtet werden, bis der Jungfisch komplett ausgebildet ist.
Darum noch mal auf das Antipilzmittel verwiesen, Tryplaflavin, nicht zu hoch dosieren, da sonst das genaue Gegenteil passiert, die Eiermembran verhärtet, und die Enzyme des Jungfisches können nicht mehr die Membran stark genug aufweichen, das er sie sprengen kann zum Schlupf. Ich verwende eine Laborglaspipette zum dosieren, tauche nur die Spitze ein, so das nur ganz wenig daran haftet. Das Wasser in der Eierschale soll nur ganz leicht gelb werden, kommt zu viel hinein, dann das Wasser verdünnen. Die kleine Dose benutze ich jetzt über 10 Jahre und sie ist noch halb voll.
Zum abpipettieren der Jungfische verwende ich ein Stück Luftschlauch, an dem vorne ein Stück Plastikrohr im selben Durchmesser befestigt ist. Damit ist dieser Teil versteift und besser geeignet die Jungfische anzusaugen.
Zur weiteren Aufzucht verwende ich Plastickschalen mit ca 1,5 L Fassungsvermögen aus der Lebensmittelindustrie. Das aufbereitete Frischwasser mit Torf Wasser verschnitten, fülle ich nicht bis zum Rand, sondern lasse etwa 1 cm Luftraum zum verschließbaren Deckel. Das ist wichtig, damit über die Wasseroberfläche noch Sauerstoff aufgenommen werden.
In die Schale kommen 2 - 3 Laubblätter, ein paar Schnecken als Gesundheitspolizei und soweit vorhanden ein Büschel Javamoos. Darin dann die freischwimmenden Jungfische, die meist je nach Größe sofort an frisch geschlüpfte Artemia, oder Bierwürmchen/Essigäalchen gehen.
Wichtig wie bei den Eierschalen ist die Beschriftung der Schale, was darin schwimmt.
Hier in dieser Schale schwimmen über 20 Aphyosemion louessense, bei regelmäßigen Wasserwechsel kann man auch größere Stückzahlen bis auf ca. 2 cm anziehen, aber dann sollte man sie spätestens in die nächst größere Aufzuchtschale oder Becken überführen. Beim Wasserwechseln wird meist nur die Hälfte der Schale abgegossen, auf die Jungfische achten, der Mulm bleibt drinn. Alle 2 -4 mal, je nach angefallenen Mulm, sauge ich ihn ab. Meist ist das nur einmal nötig , bis ich die Jungfische um setze.
Die von mir verwendete Schalen sind stark genug, das man bis 5 ohne Probleme aufeinander stapeln kann. Ich bleibe bei 4, da ich zum füttern immer einen Stapel komplett rausziehe und dann auf meiner Arbeitsfläche sie füttere.
Wenn die Jungfische die von mir gewünschte Größe erreicht haben, setze ich sie in 40cm große Hartplastikschalen um. Die stehen bei mir unten im selben Regal, immer 4 nebeneinander.
Zum Umsetzen größerer Jungfische verwendete ich kleine Schöpflöffel.
Auch hier ist es wichtig, alles zu Beschriften.
Bei diesen gehe ich genauso vor, wie bei den kleinen. Etwas Laub, Javamoos und Schnecken. Hier ein kann man die Jungfische weiter aufziehen, bis sie sich schön eingefärbt haben. Dann setze ich sie zur entgultigen Aufzucht in 50 er oder 60er Aquarien.