Hi, heute mal allgemein etwas zum verschicken von Killifischeiern. Da wir in dieser Fischgruppe die Möglichkeit haben Eier um die ganze Welt zu versenden, möchte ich dazu verschiedenes anmerken.
Bereits in den frühen 60er Jahren haben die ersten Aquarianer und Wissenschaftler (Scheel usw.) begonnen Eier zu versenden, bzw. zu erhalten. Möglich wurde das durch verschiedene Punkte: - durch die verbesserte Infrastruktur der Post, Sendungen kommen immer schneller an - die Luftpost, Airlines nehmen Postsäcke in die ganze Welt mit - die Sammeltätigkeit von neuen Arten und Fundorten beginnt durch Aquarianer und Wissenschaftler, die publiziert werden und dadurch eine verstärkte Nachfrage erzeugen - die Gründung von Spezialvereinigungen für Killifsche beginnt (AKA, BKA, DKG, KCF usw.), neben dem Austausch von Informationen kam auch bald der Austausch von Arten durch die Mitglieder oder der Vereinigungen untereinander - und natürlich die relative Robustheit der Killieier, unabhängig ob Nichtannuelle, Semiannuelle oder Annuelle Arten, machte das erst möglich
Fand der Austausch offiziell über die Mitteilungsblätter mit Börsen der Vereinigungen oder über persönliche Kontakte statt, wurden mit der Weiterentwicklung des Internetes für alle zugängliche Plattformen geschaffen. Ob es die Offiziellen Seiten der Killivereinigungen sind, Auktions- und Verkaufsplattformen wie Ebay, Aquabid usw., oder als neuesten Trend TA Tauschbörsen in den Social Netzwerken wie Facebook (letzteres nutze ich persönlich gar nicht).
Viele Arten und Raritäten können jetzt heutzutage von jedem mit einem Rechner erworben werden, wenn er bereit ist das Geld auszugeben, das bei einer Auktion schnell hoch gehen kann. Auch ist der Wechselkurs immer zu beachten, ob in $, € oder £, ein vermeintliches Schnäppchen kann dann schnell Teuer werden. Leider ist auch nicht immer ein Erfolg zu verbuchen, ohne dem Anbieter gleich die Schuld zu geben, da durch den Versand für die Eier viele Gefahren auf sie zukommen können. Es können zu starke Temperatur Abweichungen vorkommen, ob zu kalt oder zu warm, sie können zu stark bestrahlt werden, oder der Luftdruck wird zu niedrig (Luftpost) was zum platzen der Eier führt. Auch sind entwickelte Eier oft empfindlicher.
Darum bemühen sich die meisten Anbieter die Eier möglichst zu schützen.
- Die Eier werden in einem mit Luftpolster versehenen Briefkuvert verschickt
- Die Eier werden mehrmals umpackt, meist mit Luftpolsterfolie oder anderem Isoliermaterial und zusätzlich noch mit Alufolie.
- Die Eier werden in Torf oder Kokuserde gepackt, damit sie nicht austrocknen und dann in kleine Zippbeutel verpackt. Viele Anbieter die das oft machen, geben sich viel Mühe mit der Beschriftung. Teilweise mit Bild, Name, Fundort, Trocklegen Datum und ungefähren Datum für das Aufgiessen, Eizahl. Manche geben noch Infos zu Wasswerten oder Erstfutter mit an und man wundert sich manchmal wie das alles auf die kleinen Tütchen passt.
Wie gehe ich weiter vor nach dem Erhalt?
Wenn ich TA's erhalte lege ich sie für ein zwei Tage warm in der Anlage auf die Seite, damit sie sich ein wenig aklimatsieren. Danach offne ich den Beutel und schütte den Inhalt auf eine Glasscheibe. Dort untersuche ich mit Hilfe einer Rassierklinge (zum besseren auseinander broseln der Torfpartikel), eines Stehvergrosserungsglases und einer Lichtquelle (Stehlampe), die Eizahl und den Entwicklungstand der Eier.
Danach verdreifache ich die Torfmenge und vermenge die Eier damit und verpacke sie in größere Beutel mit dem Beschriftungstext, und stelle sie dann in mein Regal zu meinen TA um sie sich fertig entwickeln zu lassen. Ich kontrolliere sie auch öfters ob Eier schon fertig entwickelt sind, da komischer Weise (bei den Annuellen, vor allem SAA), nach dem Versand die Entwicklung sehr verschieden verläuft.
Vielleicht mochte jetzt mal der ein der andere es probieren, dann Wünsche ich hier schon mal viel Erfolg. Ich habe von Charles aus Malta Eier bekommen (habe ihn hier schon mal vorgestellt) und es schwimmen die ersten Jungfische.
Ich habe in diesem Jahr ersmals erfolgreich im März bei kühlen Temperaturen Torfansätze innerhalb Deutschland verschickt. In kleinen Stüroboxen von 1,7 L Inhalt 3 cm Wand (hab erstmal keine kleineren gefunden außer a mindestens 60-100 Stück) + Wärmekissen. Hat 5 mal gut geklappt im März. Im letzten Jahr hatte ich auch mal recht früh im Jahr Eier in ein Nachbarland geschickt mit nichtr so herausragenden Schlupfraten. Dies Jahr liefs besser. Wobei ich auch nur einmal ins Ausland geschickt habe und da noch keine Rückmeldung habe. MFG Christian