Hallo ich möchte euch heute Fundulopanchax sjoestedti (LÖNNBERG, 1895) vorstellen, den größten Vertreter der aphyosemionartigen Killifischen, der in der blauen Form bis 15 cm groß werden kann. Diese Art ist die Nominatform der Gattung Fundulopanchax MYERS, 1924, und bildet mit Fundulopanchax powelli ZEE & WILDEKAMP, 1994, auch die Untergattung Fundulopanchax. Die Untergattungen von Fundulopanchax sind folgende: - Fundulopanchax MYERS, 1924 - Gularopanchax RADDA, 1977 - Paludopanchax RADDA, 1977 - Paraphyosemion RADDA, 1977 - Pauciradius WILDEKAMP & ZEE, 2005
Das Verbreitungsgebiet liegt vom südlichen Nigeria, vor allem im Niger Delta Gebiet, von dem auch immer wieder Commercial Imports reinkommen, bis Lagos und Port Harcourt. Im angrenzenden Kamerun kommen sie nur in einem kleinen Gebiet südlich des Ndian Rivers vor, um Funge und Lo'e. Die Form aus Kamerun weicht doch um einiges von den Populationen in Nigeria ab.
Welche Formen - Populationen gibt es denn: Rot: - diese Form ist leider nicht mehr im Hobby, war die kleinste aus Nigeria, nur knapp 8 cm groß
Blau: - USA-Blau - Blau
Orange (vor allem im Schwanzstiel): - Niger Delta
Kamerun Form - Loe' - Funge - Ndian River
Sie leben in der Natur als rein annuelle Killis in Sümpfen - Creek oder in kleinen Kumpen, in denen oft nur ein Tier ist, und die Fische wie Rivulus bei genug Feuchtigkeit von Loch zu Loch wandern. Oft Handelt es sich um Löcher die von Goldsuchern oder Arbeitern die Sand gewonnen haben, ausgehoben wurden.
Gegenüber Fremdfischen sind sie ausgesprochen friedlich, sogar zu kleinen. Aber innerartich ist die Aggression sehr hoch. Vor allem in zu kleinen Becken, aber Gruppen die zusammen aufwachsen in großen Aquarien sind ziemlich friedlich. Beim längeren Transport sollte man die Tiere einzeln verpacken, auch in der Zucht auf die Weibchen achten.
Zur Zucht und zur Haltung sollte die Tenperatur zwischen 23 - 25 °C pendeln. Zur Haltung langen leicht saure ph Werte und eine mittlere Härte, zur Zucht sollte der pH-Wert um 6 liegen und die Harte unter 10 DGH. Ich verwende Torf Wasser und Erlenzapfen um die Wasserwerte zu erreichen.
Die Becken sollten der Größe der Fische angemessen sein. Futter ist bei ihnen wichtig, sie fressen ganz schon was weg und es wird alles was in das Maul passt geschluckt. Von allen Formen von Lebendfutter (Tümpelfutter, Mückis, Regenwürmer, Libellenlarven, Insekten, Würmer) und Frostfutter bis hin zu Forellenpalets, mit letzterem sollen die Amerikaner den USA-Blau Stamm in Freilandhaltung wegen dem hohen Protein Gehalt auf 20 cm bekommen haben. Durch die Futtermengen braucht er kräftige Wasserwechsel. Aber sollte nicht verfetten, sonst eignet er sich nicht mehr zur Zucht.
Zum ablaichen stelle ich ihnen eine flache Schale mit Kokustorf als Ablaichmedium rein. Der Torf wird alle zwei Wochen ausgetauscht und dann kräftig ausgedrückt in einem Plastikbeutel oder Zipbeutel für 8 Wochen bei Zimmertemperatur gelagert. Nach diesem Zeitraum wird er in einer Schale oder kleinem Becken mit etwa 16°C kühlem Wasser aufgegossen. Meist am nächsten Tag wenn die Jungfische frei schwimmen, bewältigen sie sofort Artemianauplien und wachsen sehr zügig, nach einer Woche gehen sie an Grindal und dann geht es voran. Nach zwei Monaten können sie schon 4 - 5 cm groß sein und abgegeben werden. Sie können etwa 1,5 Jahre alt werden, aber das Zeitfenster zur Zucht ist klein. Wenn die Männchen am schönsten sind, ausgewachsen mit vollem Flossenschmuck, sind sie meist schon zu alt dafür.