Hi, heute möchte ich euch einen meiner Lieblingskilli vorstellen - Fundulopanchax nigerianus, den viele auch nur unter gardneri kennen.
Die Gattung Fundulopanchax MYERS, 1924 enthält mehrere Untergattungen und der nigerianus ist in der Untergattung Paraphyosemion RADDA, 1977. Diese Untergattung gliedert sich wiederum in verschiedenen Gruppen: - den mirabilis Komplex - den ndianus Komplex - den gardneri Komplex mit folgenden Arten: - Fundulopanchax cinnamomeus (CLAUSEN, 1963) - Fundulopanchax gardneri (BOULENGER, 1911) - Fundulopanchax lacustris (RADDA, 1974) - Fundulopanchax mamfensis (RADDA, 1974) - Fundulopanchax clauseni (SCHEEL, 1975) - Fundulopanchax nigerianus (CLAUSEN, 1963) - Fundulopanchax walkeri (BOULENGER, 1911)
Früher galten bis auf cinnamomeus und walkeri alle andere aufgeführten Arten als Unterarten zu gardneri. Sie wurden vor kurzem ausgegliedert und gelten jetzt als eigenständige Arten. Der ursprüngliche gardneri ist jetzt eine Art mit relativ kleinem Verbreitungsgebiet.
Der Schwerpunkt der Verbreitung von gardnei und Co. liegt in Nigeria. Überhaupt ist die Verbreitung sehr konvus. Die Art clauseni galt lange als Synonym zu nigerianus, der sie optisch am nächsten steht. Schon Scheel stellte aber Unterschiede der Population Akure zu den anderen nigerianus Populationen fest. Meines Wissens hat er schon molekular Untersuchungen durchgeführt. Dies veranlasste ihn 1975 die damalige Unterart clauseni zu Ehren Clausen die Art zu bestimmen, der Scheel viele Aufsammlungen zukommen lies. Huber hat die Art vor wenigen Jahren wieder aktiviert, da neuere Untersuchungen die Arbeit von Scheel bestätigt haben.
So haben wir im Küstenbereich von Port Harcourt nach Westen über Akure bis Owo das Verbreitungsgebiet von clauseni. Von Port Harcourt aus nach Norden zur Grenze Kamerun grenzen Fundorte von mamfensis an. Westlich und Nordwestlich bis Jos Plateau in Nigeria kommt nigerianus vor. Weiter nach Osten über die Grenze nach Kamerun kommen noch bei Misaje nigerianus Populationen vor. Weiter bei Makurdi und Akamkpa kommen noch nigerianus vor. Weiter nach Westen bei Nsukka und Lafia kommen gardneri Populationen vor die die nigerianus Populationen trennen, denn weiter westlich kommt noch die Population bei Lokoja vor, weiter westlich liegt dann schon Akure.
Das Verbreitungsgebiet der verschiedenen Arten überlappt sich oder ist zerrissen. Auch haben wir Aufsammlungen die man nicht eingliedern kann, wie z. B. die von Uke.
Fundorte: - Terra typica, Arum, N von Wamba, westlich von Jos Plateau - Abakaliki - Abuja - Akamkpa - Baissa - Jos Plateau - Kaduna - Tarka River - Lokoja - Makurdi - Misaje - Obudu - Rayfield - Vom - Udegi - P 82 - Innidere - Ugep - Akwen - Jiker - Kano - CI 05 - NTC 07/2, 14 km N of Iwo - ADL 2013-16, Dumbo - ADL 2013-20, Weh - ADL 2013-15, Misaje - Makurdi Albino - Misaje Albino - Gold
Die Größe der nigerianus variiert von Fundort zu Fundort, von etwa 5 - 7 cm. Die Färbung ist grundlegend auf dem Körper leuchtend blau, kann aber in der Idensitat schwanken. Auch die leuchtend rote Wurmzeichnung und die Anzahl roter Punkte auf dem Körper sowie die Stärke der marginalen gelben und submarginalen roten Bänder in den Flossen können je nach Fundort stark variieren.
An die Pflege stellen die meisten Populationen wenig Ansprüche. Sie kommen bei Haltung und Zucht mit folgenden Wasserwerten aus, ph-Wert 6,5 - 7,5 und DGH von 10 - 14° . Die Temperatur sollte zwischen 20 - 26 ° C liegen. Zur Haltung für eine Gruppe sollte das Aquarium mindestens 50 - 60 Liter haben, da manche Populationen recht ruppig werden können. Man kann sie in solch großen Becken auch mit größeren Epiplatys vergesellschaften. Es gibt aber auch sehr friedliche Populationen, wie z. B. Jos Plateau, P 82 oder Lokoja, bei diesen können auch mit genügend Pflanzen im Aquarium Jungfische bei den Alten mit hochkommen.
Zur Zucht kann man ein Trio in einem kleinen Becken Ansätzen oder einfach einen Wollmop zum ablaichen in das Halterungsbecken einhängen. Bei regelmäßiger Kontrolle des Mops kann man in einer Woche bis zu 80 Eier oder mehr ablesen, je nach Anzahl und Große der Weibchen. Man kann die Eier in Torf lagern oder in Wasser, ich bevorzuge letzteres. Nach 12 - 14 Tagen schlüpfen die Jungfische und nach dem Freischwimmen fressen sie sofort frisch geschlüpfte Artemia Nauplien. Sie wachsen recht zügig und nach etwa 4 Monaten kann man Tiere abgeben.
Bei meinen P 82 ist in der letzten Nachzucht ein Männchen dabei gewesen, das eine Mutation in der Färbung aufweist. Es hat eine geflammte Afterflosse und drei Auszipfelungen in der Schwanzflosse.
Hi, habe in meinem Archiv noch verschiedene Fundulopanchax Bilder gefunden. Hier mal noch Bilder von Fundulopanchax nigerianus Makurdi und Baissa. Stehen teilweise noch die alten Artbezeichnungen auf den Bildern, nicht dabei stören lassen, muss ich irgendwann noch mal ändern.
Hi, hier mal neue Bilder zu dem Thema. Bei meinen Jos Plateau sind in der letzten Generation blaue Tiere aufgekommen. Hier ein Bild das bis jetzt größten blauen Nachzuchtmannchens.