Forum für Killifische, Cichliden und Welse - KCW-Forum
»
Killifische
»
Prachtgrundkärpflinge
»
Außergewöhnliche Nothobranchius Biotope Teil 2 - Ein Notho aus dem Bergwald
heute einmal etwas verrücktes - der Fund eines Notobranchius aus dem Bergwald. Ich bin glaube ich bis jetzt der Einzige der jemals einen Notho im Wald auf einen kleinen Berg gefangen hat.
Ich muss dazu etwas weiter ausholen. Als im Januar 2010 in Tanzania unterwegs war, wollte ich auch unbedingt das erste mal zum Kilombero-River Basin und Nothos suchen. Schon auf dem Weg dorthin kommt man erst nach Überquerung einer kleinen Bergkette in das tiefer gelegene Kilombero River Basin und unweigerlich auf dem Weg zum Kilombero nach Ifakara. Bei dieser Überquerung regnete es fast ununterbrochen am Berg ab und teilweise konnte man die Regenwolken von Nebel nicht unterscheiden. Die Temperaturen sind dann auch nach unten gerutscht und mir wurde es dann zu frisch, so das ich mir einen Pullover angezogen habe. Erst beim Erreichen der tieferen Ebene hat es aufgehört zu regnen und es war wieder recht warm.
Am nächsten Tag ging es dann mit der Fähre über den Fluss. Und ich suchte Biotope entlang des Flusses. Ich bin dann in eine Seitenpiste gefahren, die weg vom Fluss führt. Kurz nach der Einfahrt war gleich das erste Biotop mit Nothobranchius lourensi und lucius. Von dort bin ich die Piste weitergefahren und entfernte mich immer weiter vom Fluss Richtung Bergkette. Leider war kein Biotop mehr zum finden und auf einmal ging es bergauf in den Wald.
Vor lauter Bäumen konnte man auch nicht erkennen ob es irgendwann wieder bergab geht oder der Wald endet. Da ich Zeit hatte bin ich erst mal weiter gefahren und es ging immer höher, bis auf einmal neben der Straße die Sicht frei war und man einen tollen Ausblick auf den Wald und die Bergketten hatte. Diese Möglichkeiten waren aber selten.
Warum ich aber nicht umgedreht bin kann ich bis heute nicht nachvollziehen, da ja Nothos nicht in den Bergen wohnen, dachte ich. Auch wie ich das Biotop entdeckte war mehr eine Ahnung, da der Tümpel von der Piste aus nicht zum sehen war.
Am 24.01.2010 um etwa 10.45 Uhr habe ich in den Rwambanjuki-Hills, an der Piste zwischen Mantagi und Idete angehalten, da mich die Vegetation am und im Wald mit mannshohen Gras von Wald umgeben merkwürdig vorkam. Auf der linken Seite war eine größere Fläche vom Gras bewachsen, aber immer noch vom dichten Wald umgeben. Da ich neugierig bin, ging es zu Fuß ein gutes Stück durch das Gras und dann zum Wald.
Auf einmal stand ich vor einem großen Tümpel, im Wald. Die Oberfläche war mit lauter Bruchholz bedeckt, was das Fischen sehr erschwerte.
Als ich dann Elefantenspuren auf den Waldboden fand, war klar warum das ganze Holz im Wasser schwamm. Die Elefanten brechen durch den Wald und suhlen sich im Tümpel. Man hörte immer wieder im Wald krachende Geräusche. Ob die Elefanten noch da waren?
Als ich dann fischte, fing ich neben Fröschen noch nicht ausgewachsene Nothobranchius lucius. Leider hat das im Wasser schwimmende Bruch Holz auch einige Fische verletzt.
Als ich vom Tümpel Richtung Piste nach dem Auto schaute, konnte ich gerade noch das Dach über und zwischen dem Elefantengras entdecken.
Wie die Nothos in die Berge kamen?? Weit weg vom Fluss, vielleicht als Schlammpaket on Tour mit den Elefanten??
Man sieht, es kann immer Überraschungen geben, wenn man sich auf unbekannte Pfade begibt. Ich darf dann noch Waldarbeiter die ich befragen konnte über Weg und die Örtlichkeit. Dabei stellte sich heraus das sie von der staatlichen Forstbehörde sind und es sich großflächig um einen Nutzungswald handelt. Es gibt hier viele Elefanten und auch nach Löwen. Da auch wieder aufgeforstet wird sind die Elefanten ein Problem. Darum werden diese Flächen umzäunt, damit die jungen Bäume geschützt sind.
Auf dem Höhenkamp bin in dann wieder zurück zum Kilombero, aber nicht ohne vorher den grandiosen Ausblick zu genießen.