Elsevier Zoologischer Anzeiger Band 283 , November 2019 , Seiten 161-185
Mittlerer Osten Caridina (Decapoda: Atyidae): Umschreibung von C. fossarum Heller, 1862, Beschreibung von drei neuen Arten und Anmerkungen zum Status von C. syriaca Bouvier, 1904 und C. babaulti basrensis Al-Adhub & Hamzah, 1987
Autoren
Werner Klotz, Thomas von Rintelen, Magdalini Christodoulou
Die artenreichste Gattung, Caridina , der Garnelenfamilie Atyidae, ist in fünf biogeografischen Gebieten weit verbreitet, wobei das indo-malaiische Gebiet das Zentrum seines Verbreitungsgebiets darstellt. Aufgrund des Mangels an Studien ist nur sehr wenig über die Arten des Nahen Ostens bekannt, die sich am nordwestlichen Rand der Verbreitung der Gattung befinden. So wurden zahlreiche Museumsexemplare aus der gesamten Region Caridina im Nahen Osten anhand morphologischer Merkmale und mitochondrialer Sequenzen (16S) analysiert, um einen Einblick in die Artenvielfalt der Gattung in der Region zu erhalten. Infolgedessen beschreibt die vorliegende Studie drei neue Atyidenarten der Gattung Caridina H. Milne Edwards, 1837, Caridina enbiluluisp. nov., Caridina enkii sp. nov. und Caridina shahrazadae sp. nov. aus Süßwasserlebensräumen Syriens, des Irak und des Iran. Darüber hinaus Caridina fossarum Heller 1862 wird neu beschrieben, während der taxonomischen Status von Caridina syriaca Bouvier, 1904 und Caridina babaulti basrensis Al-Adhub & Hamzah, wird 1987 diskutiert und diese synonymisiert mit Caridina fernandoi Arudpragasam & Costa, 1962. C. shahrazadae sp . nov. unterscheidet sich von seiner congener C. fossarumdurch die reduzierte Verzweigungsformel der letzteren Art, das Fehlen eines Appendix interna am Endopod des ersten Pleopods des Mannes und das Fehlen eines ausgeprägten sexuellen Dimorphismus beim Propodus des dritten und vierten Pereiopods. C. enbilului sp. nov. unterscheidet sich von C. fossarum durch die gleichen Merkmale wie C. shahrazadae sp. nov., während von letzterer Art C. enbilului sp. nov. unterscheidet sich in der Darstellung eines deutlichen Zahns am Pterygostomialrand des Panzers von einer gut entwickelten Arthrobranch am ersten Pereiopod, einer gut entwickelten Podobranch am zweiten Maxilliped und einem schlankeren Endopod am ersten Pleopod des Mannes. C. enkii sp. nov. kann von C. fossarum unterschieden werdendurch die stärker entwickelten sexuellen Anhänge männlicher Exemplare sowie durch schlankere Pereiopoden. Darüber hinaus stützt die genetische Analyse die Existenz mehrerer Arten im Nahen Osten, während ihre phylogenetischen Beziehungen und ihre geografische Verteilung beschrieben werden.