Ichthyological Research
https://link.springer.com/article/10.1007/s10228-024-01006-7

Populationsstruktur des in Westindien endemischen Medaka, Oryzias setnai, abgeleitet aus mitochondrialen Haplotypen.

Population structure of the western Indian endemic medaka, Oryzias setnai, inferred from mitochondrial haplotypes

Autoren:

V. K. Anoop, Handung Nuryadi, Rajeev Raghavan & Kazunori Yamahira.

Veröffentlicht: 16. November 2024
https://link.springer.com/article/10.1007/s10228-024-01006-7



Abstrakt:

Der Malabar-Reisfisch Oryzias setnai ist eine Adrianichthyidae-Art, die in den westlichen Küstenebenen Indiens endemisch ist. Trotz seiner Divergenz von den anderen Adrianichthyidae im späten Mesozoikum sind keine eng verwandten Arten bekannt. Wir sammelten Proben von O. setnai aus fast seinem gesamten geografischen Verbreitungsgebiet und untersuchten ihre mitochondrialen Cyt-b-Sequenzen. Haplotypen-Netzwerk- und phylogenetische Analysen zeigten, dass die O. setnai-Sequenzen klar in nördliche und südliche Haplotypen unterteilt waren. Es gab keine Stelle, an der sich die nördlichen und südlichen Haplotypen überlappten, was darauf hindeutet, dass zwischen den nördlichen und südlichen Populationen eine reproduktive Isolation bestehen könnte. Der genetische Unterschied zwischen ihnen war jedoch eher gering (p-Distanz = 2,8 %). Ob die nördlichen und südlichen Populationen von O. setnai kryptische Arten darstellen, muss muss in Zukunft durch die Untersuchung nuklearer Gene bestimmt werden.

Der Malabar-Reisfisch ist eine einzigartige Fischart, die nur an der Westküste Indiens lebt. Obwohl die Ursprünge uralt sind und bis in die Zeit der Dinosaurier zurückreichen, haben Wissenschaftler keine heute lebenden eng verwandten Fischarten gefunden.
Wissenschaftler sammelten diese Fische an verschiedenen Orten entlang der Küste Indiens und untersuchten ihre DNA. Sie entdeckten etwas Interessantes: Die Fische gruppieren sich von Natur aus in zwei verschiedene Populationen – eine nördliche und eine südliche Gruppe. Diese Gruppen vermischen sich nie miteinander, was darauf hindeutet, dass sie in freier Wildbahn möglicherweise nicht zusammen brüten.
Allerdings sind die DNA-Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen recht gering. Wissenschaftler müssen noch mehr Forschung betreiben, um festzustellen, ob es sich bei diesen nördlichen und südlichen Fischen um getrennte Arten oder nur um unterschiedliche Varianten derselben Art handelt.