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Überarbeitete Taxonomie der Welse (Siluriformes: Mochokidae) aus dem Becken des Tanganjikasees zeigt geringere Artenvielfalt als erwartet
Überarbeitete Taxonomie der Welse (Siluriformes: Mochokidae) aus dem Becken des Tanganjikasees zeigt geringere Artenvielfalt als erwartet
Revised taxonomy of 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 catfishes (Siluriformes: Mochokidae) from the Lake Tanganyika basin reveals lower species diversity than expected
Autoren:
Gernot K Englmaier, Radim Blažek, Holger Zimmermann, Veronika Bartáková, Matej Polačik, Jakub Žák, Deogratias P Mulokozi, Cyprian Katongo, Heinz H Büscher, Lwabanya Mabo, Stephan Koblmüller, Anja Palandačić, Martin Reichard,
Überarbeitete Taxonomie der Afrikanischen Welse (Siluriformes: Mochokidae) aus dem Becken des Tanganjikasees weist eine geringere Artenvielfalt auf als erwartet,
Synodontis Cuvier, 1816 ist eine artenreiche Gruppe afrikanischer Welse. Vor dieser Analyse wurden 13 Arten der Gattung 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 aus dem Tanganjikasee und seinen Zuflüssen erkannt. Sie bilden die einzige noch existierende lakustrine Radiation der Gattung mit einem einzigartigen Ursprung des obligaten Brutparasitismus unter allen Fischen. Die Artdifferenzierung und die phylogenetischen Beziehungen dieser Gruppe blieben weitgehend ungeklärt.
Hier wird die Taxonomie der 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 im Becken des Tanganjikasees überarbeitet, einschließlich Neubeschreibungen aller Arten und eines aktualisierten Identifikationsschlüssels. Genetische (mitochondriale und nukleare Genommarker) und morphologische Daten deuten auf eine geringere Artenvielfalt hin als bisher angenommen, was die Unterscheidung von 10 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠-Arten im Seebecken stützen.
Basierend auf unseren Erkenntnissen erkennen wir 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑔𝑟𝑎𝑛𝑑𝑖𝑜𝑝𝑠, 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑖𝑙𝑒𝑏𝑟𝑒𝑣𝑖𝑠 und 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑙𝑢𝑐𝑖𝑝𝑖𝑛𝑛𝑖𝑠 als Junior-Synonyme von 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑚𝑢𝑙𝑡𝑖𝑝𝑢𝑛𝑐𝑡𝑎𝑡𝑢𝑠, 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑝𝑜𝑙𝑙𝑖, und 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑝𝑒𝑡𝑟𝑖𝑐𝑜𝑙𝑎, bzw. Kein aktuelles Material von 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑑ℎ𝑜𝑛𝑡𝑖 und 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑡𝑎𝑛𝑔𝑎𝑛𝑦𝑖𝑐𝑎𝑒 (mit 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑙𝑎𝑐𝑢𝑠𝑡𝑟𝑖𝑐𝑜𝑙𝑢𝑠 als Synonym) war verfügbar. Morphometrische/meristische Daten deuten auf ihre enge Verwandtschaft mit 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑔𝑟𝑎𝑛𝑢𝑙𝑜𝑠𝑢𝑠 hin. Die Sequenzierung historischer Proben ergab 𝑆. 𝑡𝑎𝑛𝑔𝑎𝑛𝑦𝑖𝑐𝑎𝑒 als Schwester von 𝑆. 𝑔𝑟𝑎𝑛𝑢𝑙𝑜𝑠𝑢𝑠, jedoch mit einer Divergenz von 1,7 % basierend auf mitochondrialen Daten.
Basierend auf den Erkenntnissen der Autoren, 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑔𝑟𝑎𝑛𝑑𝑖𝑜𝑝𝑠, 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑖𝑙𝑒𝑏𝑟𝑒𝑣𝑖𝑠 und 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑙𝑢𝑐𝑖𝑝𝑖𝑛𝑛𝑖𝑠 werden als Junior-Synonyme von 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑚𝑢𝑙𝑡𝑖𝑝𝑢𝑛𝑐𝑡𝑎𝑡𝑢𝑠, 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑝𝑜𝑙𝑙𝑖 und 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 𝑝𝑒𝑡𝑟𝑖𝑐𝑜𝑙𝑎.
Neue Forschungsergebnisse revidieren die Taxonomie der Welse im Becken des Tanganjikasees. Vor dieser Analyse wurden dreizehn Welsarten aus dem Tanganjikasee und seinen Zuflüssen erkannt. Diese Studie deutet auf eine geringere Artenvielfalt hin als bisher angenommen und stützt die Unterscheidung von zehn Welsarten im Becken des Sees.
Die Autoren haben in diese Studie Neubeschreibungen aller Arten und einen aktualisierten Bestimmungsschlüssel aufgenommen. Im Gegensatz zu früheren Studien unterstützen phylogenomische Daten die lakustrine Ansammlung von 𝑆𝑦𝑛𝑜𝑑𝑜𝑛𝑡𝑖𝑠 im Tanganjikasee als monophyletisch.