Hier eine Beschreibung dieser nützlichen Schnecken.
Synonyme: -Kleine Posthornschnecke, -Amerikanische Posthornschnecke, -Posthörnchen - Oder kurz PHS.
Wissenschaftlicher Name: planorbella duryi duryi Aus der Familie der Tellerschnecken (planorbidae) Natürliches Vorkommen: Florida
Posthornschnecken werden mit maximal 2,5cm nicht zu groß, um sie auch in kleinen Becken und sogar Aufzuchtschalen einzusetzen. Da sie an die Wasserwerte nur geringe Ansprüche stellen, können sie ohne Filter und sogar in größeren Glasvasen auf dem Fensterbrett gehalten werden. Für eine dauerhafte Haltung sollten es aber schon um die 5l Wasservolumen sein. Einzig Mineralienmangel und zu Saures Wasser quittieren die Posthornschnecken angeblich mit Gehäuseschäden, die bei extremen Ausmaßen sogar zum vorzeitigen Tod führen. Vorbeugen kann man mit Sepiaschalen, Montmorillion Mineral, Kalkhaltigen Steinen im Becken oder anderen Kalk/Kalziumquellen. In einem Draußenkübel leben bei mir Posthornschnecken bei pH5 und Kh0 ohne sichtbare Gehäuseschäden. Einzige Maßnahme war über den ganzen Sommer eine Handvoll Vogelsand. Ob das wirklich nur daran liegt teste ich grad aus.... Hier das Bild einer Schnecke mit Gehäuseschäden. Die eigentlich transparente Farbe ist zu einem porösen welligen weiß geworden. Warum weiß ich nicht, alle anderen in diesem Becken sind in Ordnung. Es gibt die Posthornschnecken in vielen gezüchteten Farbvarianten, unter anderem einer neuen, fast schwarzen Form, die sehr an die (planorbarius corneus), die Europäische Posthornschnecke erinnert.
Beliebt sind neben der braunen Naturform vor allem
Rote ( rotbraunes Haus, roter Fuß),
Blaue (transparentes Haus, gräulicher Fuß), Rosa (transparentes Haus, roter Fuß) Jugendliche Blaue Posthornschnecken zeigen ein hübsches Leopardmuster...
Posthornschnecken gehören zu den Lungenschnecken, d.h. sie können mithilfe eines Lungensacks in ihrem Gehäuse atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen. Auch unter Wasser sind sie in der Lage zu atmen, und zwar mit einer Sekundärkieme, die bei aktiven Tieren aus der Mantelhöhle als dünnes Häutchen ragt. Die Sauerstoffaufnahme erfolgt mittels des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der bei unpigmentierten Tieren die rote Fußfarbe erzeugt. Posthornschnecken sind Zwitter und zur Selbstbefruchtung fähig. Die Befruchtungsrate ist dann jedoch sehr gering. Wenn ein Partner zu finden ist, bevorzugen sie die gegenseitige Befruchtung. Sie Legen bis zu 15 Eier in flachen Paketen, die von einer festen Gallerthülle geschützt sind. Diese kleben sie bevorzugt an glatte Oberflächen wie Glas oder Anubiasblätter. Nach etwa 2 Wochen, abhängig von der Temperatur, schlüpfen die Jungschnecken.
Posthornschnecken werden ca.2 Jahre Alt und ab etwa 1cm Gehäusedurchmesser legen sie erste kleine Eipakete. Das Wachstum ist stark vom Nahrungsangebot und der Haltungstemperatur abhängig.
Als Allesfresser sind sie beim Futter nicht wählerisch, nur an lebende Pflanzen und Tiere gehen sie, außer bei größter Futterklappheit, nicht. Gerne nehmen sie Gemüse wie Gurken, Spinat und Möhrenstücke, Fischfutter jeglicher Art, Aas, Tofu, Brotkrumen, -die Liste ließe sich endlos fortsetzen! Will man sie nicht gezielt vermehren, dann sollte man sie nicht extra füttern. In einem Becken mit Fischbesatz und Pflanzen haben sie immer genug um die Population zu erhalten und sich von selbst auf ein gutes Maß einzupegeln.
Zu den Feinden der Schnecken zählen neben einigen Fischen ( z.B. Makropoden ) auch Raubschnecken (anentome helena), Planarien und Krebse. Selbst Garnelen ( neocaridina davidi ) vergreifen sich bei mir dann und wann an kleinen Posthörnchen. Natürlich stellen auch Schneckenegel den Posthornschnecken nach!
Ergänzungen und Korrekturen bitte gerne Anhängen.
Vor allem Bilder der anderen Farbschläge wären super!
Mir ist allerdings beim durchlesen aufgefallen, das ich rein gar nichts über die Haltungstemperaturen geschrieben habe. Edit 1: In verschiedenen Quellen wird ein Temperaturoptimum Zwischen 21°C und 24°C Und eine Temperaturtoleranz Zwischen 16°C und 30°C angegeben.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass kurzfristig auch nidrigere Temperaturen um 9°C von den PHS ausgehalten werden. Sie sind dann sehr langsam und man sollte sie nicht aprupt in warmes Wasser setzen... Meine PHS halte ich in Becken zwischen mindestens16° und maximal 23°. Da sind sie agil und vermehren sich gut. Höhere Temperaturen hab ich noch nicht ausprobiert.
Edit 2: Die Bilder 2+3 (nebeneinander) zeigen planorbarius corneus, Europäische Posthornschnecke. Nicht das jemand denkt, das wäre die schwarze planorbella.
@Marvin: Kannst du ein Foto von deinen" Roten" dazusetzen? Wäre echt toll.
Posthörner kriechen hier auch rum, unfreiwillig über Pflanzen eingeschleppt. Irgendwie juckt es mich ja nach Deinem Bericht, die Schnecken mit Tofu zu füttern. Schwimmt Tofu eigentlich?
Hier haben die Schnecken "suboptimale" Gehäuse. Risse und Brüche finden sich im Gehäuse Ich denke es liegt am weichen Wasser (KH3, GH4-5)
es gibt getrocknete Tofuflocken, die saugen sich nach einer Weile voll und sinken ab. Die Schnecken sitzen abet schon vorher drauf Kannst den Posthornschnecken so ziemlich alles füttern... Meine Wasserwerte sind ähnlich. KH 2-3 GH 4-6. Leitwert um 250 Wenn ich die Wasserwechsel nicht verpenne reicht es scheinbar aus. (Sepiaschale liegt auch im Becken)
Hi, Ich kann gar nicht genug protuzieren, da ich für die ganzen Becken und vor allem für die Jungfischschalen ständig Nachschub. Habe so einige Becken, da kann ich immer wieder Schnecken einsetzen, und die verschwinden wieder.
Julia hast du mal von den Farbformen was abzugeben? Was machen die Wurzeln?
Hi Steffen! Jo, PHS hab ich abzugeben. Kann dir gern welche schicken, ist ja noch nicht zu kalt.
Wenn deine immer verschwinden, dann bedient sich wohl jemand. Afpelschnecken fressen die Gelege und Makrobrachium-Garnelen naschen da auch gern. Die größten Fresser der PHS mögen wohl Raubturmdeckelschnecken, Schneckenegel, und Planarien sein.
Brauchbare Wurzeln hab ich kaum bekommen, die haben nicht so recht verstanden, was ich suche. In meinem Bottich lagen dann so riesige Kiefernstumpen aus denen noch das Harz tropfte. Ich hab mich artig bedankt, und die Wurzeln samt Bottich zu Vaters Brennholz gelegt. Wenn ich wiede selbst über die Halden turnen kann {Knie sind kaputt )-:} find ich sicher was...
Hi Julia, glaube habe noch nicht Bescheid gegeben. Danke sind gut angekommen, trotz der Kälte. Habe sie langsam in deiner Schachtel auf Raumtemperatur und dann später erstmal in eine Schale mit Laub gegeben. Sie haben mal erstmals nichts gemacht. Am nächsten Tag haben sich alle bewegt und dann eine halbe Futtertablete bekommen. Am WE trenne ich sie nach Farben und kommen in kleine Plastibecken ans Fenster um für Nachwuchs zu sorgen.
Moin Steffen, schön, dass die Schnecken es geschafft haben. Die Pflanze schwimmt bei mir einfach im Becken rum.(-: Wenn du einen kleinen Teich hast, kann sie auch draußen überwintern.
Hallo, Ich hab da noch einen Nachtrag. Beim Wasserasseln fischen hab ich genau hingesehen und einige Planorbella var. blau und rosa Im Kübel entdeckt. Das ist insoweit bemerkenswert, da im Dezember schon einmal eine Eisschicht von 1cm über 2Tage drauf war und das Wasser etwa 4°C hatte. Somit erstreckt sich die Temperaturtoleranz von 4°C bis 30°C ! Die Schnecken waren klein, aber munter und haben auch ein recht rabiates Umsetzen in eine Vase gut überstanden. Für mich kein Zweifel, dass die Planorbella duryi ein ernstzunehmender Neozon ist - und keinesfalls ins Freiland gesetzt werden sollte!
Also für den Teich oder Freilandkübel besser Planorbarius corneus nehmen.