Hi, Ich möchte euch heute eine der wenigen Grundeln vorstellen die es dauerhaft in das Angebot der Aquaristikgeschafte gebracht hat, Tateurndina ocellicauda, NICHOLS, 1955. Die aus der monotypischen Gattung stammende Pastelgrundel, gehört zu den Schläfergrundeln, Eleotridae. Sie stammt aus Papua Neuginea und zwar aus dem östlichen Teil, nördlich des Owen-Stanley-Gebirges und lebt in kleinen Regenwaldbächen die einen kiesigen Grund und Unterwasservegetation aufweisen.
Als in den 80er Jahren die ersten Bilder in den Aquarienzeitschriften auftauchten, wurde sie wegen ihrer Farbigkeit auch Killigrundel genannt. Kurz darauf tauchten im Handel noch zu stolzen Preisen die ersten Nachzuchten auf, ja wohl diese Grundel kann man nachziehen, da sie keine larphophilen Entwicklungsstadien im Brackwasser oder Meerwasser durchläuft und deshalb keine extrem kleine Jungfische besitzt denen man extrem kleinstes Plankton anbieten müsste. Ich erwarb mit meinem Taschengeld eine der ersten Tiere die in Augsburg angeboten wurden. Mir gelang auch bald die Nachzucht.
Männchen wie Weibchen sind sehr bunt, siehe Bilder. Die Männchen können bis 7 cm groß werden, und damit ein Drittel mehr als die Weibchen. Sie bilden mit der Geschlechtsreife eine leichten Stirnbuckel aus, so das der Kopf wuchtiger wirkt. Die Weibchen erkennt man leicht an ihren Gelben Bauch, der oft dick mit Eiern gefüllt ist und den kleineren Flossen.
Große Ansprüche an die Wasserzusammensetzung stellen sie nicht, unser Augsburger Leitungswasser reicht ihnen, habe sie aber im selben Wasser wie meine Killis, mit Erlenzapfen und/oder Torf Wasser versetzt, da fühlen sie sich sichtlich wohl. Man kann sie gut vergesellschaften mit anderen ruhigen und friedlichen Fischarten, wie Killis, kleinen Regebogenfischen oder wie bei mir mit Oryzias wolasi.
Die Aquarien für eine Gruppe sollten mindestens 50 - 60 cm betragen, da die Männchen Reviere bilden. Eine leichte Strömung schätzen sie, ja man kann beobachten das sie fast im Schwarm in ihr stehen oder mit den Oryzias schwimmen. Man kann sie in kleineren Becken gezielt zur Zucht ansetzen, aber nach dem laichen sollte man das Weibchen heraus fangen, da das Männchen es vom Gelege vertreibt und in einem zu kleinen Becken kann das zum Tode führen.
Sie laichen gern an glatten Flächen in Spalten oder an Steinen, in der Not sogar an die Glasscheibe. Ich biete ihnen kleine, etwa 10 cm abgesägte PVC Rohre, das mit Gummibänder an ein Stück Stein befestigt ist, damit es fixiert ist.
Männchen und Weibchen sind zusammen beim Laichakt in der Röhre. Meine Nachzuchten vom letzten Jahr sind jetzt gerade dabei wieder für die nächste Generation zu sorgen. Vor wenigen Tagen haben sie gelaicht. Das Männchen ist in der Röhre und befächert das Gelege, damit genug Sauerstoff hin kommt.
Wenn die Jungfische geschlüpft sind nehme ich vorsichtig das Rohr heraus und Setze die Jungfische in eine Schale bis sie freischwimmen, aber eine leichte Durchlüftung nicht vergessen. Dann werden sie in ein kleines Aufzuchtbecken überführt. Am Anfang werden sie mit Bierwürmchen angefüttert bis sie Artemianauplien bewältigen.
Sie wachsen an Anfang recht zügig, aber später geht es langsamer von statten, bis sie geschlechtsreif sind vergeht etwa ein dreiviertel Jahr. Die sehr friedlichen Grundeln sind eine Bereicherung im Aquarium und ich möchte sie nicht missen.
Habe gestern das Rohr mit dem Gelege aus dem Becken in eine Schale überführt und einen Luftschlauch im Rohr befestigt, so das durch die ausströmenden Luftblasen am anderen Ende ein steter Wasserstrom an den Eien mit frischem Sauerstoff vorbeifließt.
Heute sind die Jungfische geschlüpft und sind schon freischwimmend. Genaues Timing Habe sie mit Bierwurmchen angefüttert, die angebotenen Artemianauplien waren wie erwartet noch zu groß, was auch an meinen Tibetanischen Artemia liegt, die größer sind als die Kalifornia Ware.
Hi ein weitere Bericht zur Entwicklung der Grundeljungfische.
Nach 10 Tagen haben sie angefangen Artemianauplien zu fressen, erst die etwas größeren, gestern soweit ich sehen konnte alle. Habe in der Schale bis jetzt zweimal Wasser gewechselt. Nächsten Mittwoch kommen sie in ein kleines Aufzuchtbecken. Anbei mal ein paar Bilder.
Hi die Grundeln haben heute wieder ein großes Gelege in die Röhre gemacht. Na da läuft es gerade, die ersten wachsen auch, zwar noch recht langsam, aber stetig. Tschau Steffen
Hier mal wieder ein paar Bilder, das Wachstum geht langsam aber stetig voran. Sie fressen schon gut Artemia Nauplien jetzt, bekommen aber immer noch auch Bierwurmchen.
Das ist ungefähr wie mit Barschen, entweder einen oder mehrere, aber mit vielen Röhren. Dann sind sie recht friedlich, Flossenzupfen hatte ich nicht, sind noch Oryziavwolasi und einige übrige Salmler mit drinn. Tschau Steffen
ich hatte sie damals zusammen mit einem Pärchen Aphyosemion striatum und später eine ganze Gruppe dieser Grundeln, aus eigenen Nachzuchten zusammen mit Melanotenia praecox (Diamantregenbogenfische). Hat super harmoniert. Dann habe ich sie aber angegeben, weil ich die lange gesuchten Mogurnda fruata mir zugelegt hatte! Die sich bis heute übrigens super entwickelt haben.
Hi Marvin, leider diesmal gar nicht gut. Die sind mir alle nach und nach mit etwa einen cm hops gegangen, warum weiß ich nicht. Auch früher hatte ich immer in dieser Größe Probleme, aber es war nur ein Teil der Brut. Scheint eine kritische Größe zu sein, vielleicht beim nächsten mal.