Ich Berichte euch heute über eine Futter Kultur die mehr in der Terrarstik verbreitet ist. Springschwänze gehören mit Asseln, Milben und Silberfischchen zu den lebenden Urzeitieren.
Die Springschwänze (Collembola) kommen auf der ganzen Welt vor und einige Arten haben es in die Futterkulturen geschafft. Früher war nur der Blumentopfspringschwanz Folsomia candida (Isolomidae) bekannt, der sich auch gut für die Kultur eignet. Noch ergiebiger sind verschiedene tropische Arten von denen der Große Weiße Springschwanz der in der Kultur der ergiebigste wohl ist. Er wird bis ca. 2 mm groß und wird gerne von größeren Jungfischen von Killifischen die von oben Futter nehmen, z. B. Aphyosemion, Rivulusartige und Epiplatys und andere Hechtlinge, aber auch von Alttieren genommen. Aber auch Labyrinther, Salmler und Lebengebahrende sind ganz wild darauf, wenn sie daran gewöhnt sind.
Ich halte sie in etwa 40cm großen und flachen Haushaltschalen aus Kunststoff mit Deckel der gut abschließt, damit keine Milben hinein kommen. Auf eine Höhe von etwa 2 - 3 cm werden gereinigte Hydrokugeln eingefüllt und die Hälfte dieser Höhe wird mit Wasser aufgefüllt. Diese Methode habe ich in den 80er Jahren von Christian Roßkopf aus der DKG Simbacher Killigruppe erfahren. Da die meisten Springschwänze sich von Pilzen und verrotteten Pflanzenteilen im Boden ernähren und in diesem Medium auch leben, ist die Entnahme sonst sehr aufwendig. Jetzt wird die Schale leicht schräg gehalten und mit einem Löffel können die Springschwänze ganz leicht mit dem Wasser auf dem sie schwimmen entnommen werden und einfach in das Aquarium gegeben.
Gefüttert werden sie bei mir mit den bei den Grindal schon erwähnten Köln Schmelzflocken. Man kann sie aber auch mit anderem Futter wie man im Indernet erfährt füttern. Leicht auf streuen und mit Spruhflasche angefeuchtet. Je nach Dichte des Ansatzes wird ein bis zweimal die Woche gefüttert, immer wenn das Futter komplett weg ist.
Als Fazit kann man sagen, ein gutes Futter, das einfach zu produzieren ist und in der Kultur einfach zu händeln ist und auch die Urlaubszeit gut übersteht.
Hallo Steffen, Erstmal Danke für deine Beiträge zu Futterzuchten. Da kann man sich einiges abschauen!
Springschwänze auf Blähtonkugeln zu kultivieren fand ich 'ne gute Idee. Das hat bei mir leider nicht so gut geklappt. Das Wasser wurde ständig faulig und roch ziemlich. Ich hab ein paarmal Wasser gewechselt, so alle 4-5 Tage. Passierte aber immer wieder. Letztendlich hab ich ohne stehendes Wasser weiterlaufen lassen und immer 2 Eichenblätter drin, auf denen ich einen Futtermix aus Schmelzflocken mit Spirulina und Gurkenscheiben o.Ä. lege. Nun kommt der Ansatz endlich richtig zum Laufen. Da hab ich übrigens Springschwänzen aus dem Garten drin. Die werden Bis 6mm groß und sind grün-dunkelgrau. Einen zweiten Ansatz hab ich mit weißen gekauften Springschwänzen auf Torferde. Die mögen es wärmer und legen erst jetzt richtig los. (Meine Kammer hat keine Heizung) Es hat sich auch unabsichtlich eine Springschwanz Kolonie in meiner Enchyträen Kiste etabliert. Die kommen scheinbar gut miteinander aus.
Zum Verfüttern komme ich gut damit klar die Glasplatte oder ein Blatt über dem Wasser abzupusten.
Bisher profitieren nur ein paar Guppyjunge und Neons davon. Bald hoffentlich auch meine ersten Killies !
Hallo Julia, das mit dem Geruch gebe ich dir recht, bei sehr gut verschlossenen Behältern oder alten Ansätzen bilden sich anscheinend Gase. Vor allem wenn die Kugeln schon alt sind und einen Belag haben. Bei frischen Ansätzen habe ich diesen Geruch nicht. Auch in meinen neuen Boxen ist trotz starker Population bis jetzt kein Gestank.
Hm, dann lag es vielleicht daran, daß das Substrat 'gebraucht' war. Ich hab es nur abgewaschen mit warmem Wasser. Vielleicht wäre der müffelige Geruch auch irgendwann so verschwunden? Da nu aber alles läuft, werd ich es so belassen.