Die Gattung Nematolebias liegt mir sehr am Herzen, N. whitei ist zum einen einer meiner Lieblingskilli und er gehörte schon immer nicht zu den häufigsten Killis in unseren Aquarien. Zum anderen ist die Gattung in der Natur stark gefährdet, da sie im Küstenbereich der Provinz Rio de Janeiro, Brasilien vorkommt, die sehr stark besiedelt ist und teilweise nicht weit von der Küste die Biotope entfernt liegen. Sie sind durch den Menschen direkt gefährdet und in Zukunft durch den Klimawandel und den steigenden Meeresspiegel.
2014 wurde der bekannte Fundort (eigentlich sind es zwei, nicht weit entfernt) von whitei Barra de Sao João, der in einem Wohngebiet gelegen hat, trotz eines gewissen Schutzstatus innehatte, für Wohnprojekte vernichtet. Da im selben Biotop auch Ophthalmolebias constanciae syntop vorgekommen ist, nehme ich diese Population hier mit auf.
Die drei Arten und ihre im Hobby vorhandenen Populationen:
- Nematolebias whitei (MYERS, 1942)
- Brasilien 1957, Cabo Frio - Barra de São João - B 95-03, Barra de São João - ASFW (Aquarienstamm Frank Wehrmann) - Tamoios - Buzios
- Nematolebias papilliferus COSTA , 2002 - Inoa - CI Brasilien 2014 - Itaipuacu Norte
Die wenigen Arten, die nach der Ausgliederung in verschiedenen neuen Gattungen wie z. B. Hypsolebias, in der Gattung Simsonichthys noch übrig geblieben sind, handelt es sich in der Regel um Arten die stark gefährdet sind, bzw. zonatus schon ausgestorben sind, da sie nur von einem einzigen Biotop, ihrem Terra typica bekannt sind, obwohl die Gebiete öfters befischt wurden. Nur von Simpsonichthys cholopteryx sind drei Fundorte bekannt. Das Biotop von zonatus wurde wegen einer Plantage für Sesal oder Soja platt gemacht. Brasilien expantiert und gehört zu den stärksten Schwellenländern, somit ist ständig damit zu rechnen das Arten in der Natur verschwinden, darum ist es um so wichtiger die Arten und Populationen rein im Aquarium zu erhalten.